Wertvolle Kunstschätze
Bei einem Rundgang durch die Johanniskirche können Sie interessante und wertvolle historische Kunstobjekte entdecken. Einige gehören zur Ausstattung der Kirche, andere fanden hier Schutz oder wurden der Kirche geschenkt. Schauen Sie doch mal vorbei.
Gesicherte Altäre
Die Johanniskirche beherbergt zwei der wertvollsten vorreformatorischen Flügelaltäre Siebenbürgens. Im Ostchor der Kirche steht der Altar aus der evangelischen Kirche in Schweischer (Fişer), an der Westseite jener aus der Kirche in Radeln (Roadeş) – beide Altäre stehen auf der Liste des nationalen Kulturerbes.
Zu den schönsten Altarplastiken Siebenbürgens gehören die Statuen von Johannes dem Täufer und des Evangelisten Johannes im Mittelschrein des Radelner Altars. Sie werden Söhnen des Nürnberger Holzschnitzmeisters Veit Stoß zugeschrieben. Die Tafelbilder auf dem linken und rechten Flügel der Festtagsseite sind ebenfalls den beiden Glaubenszeugen gewidmet. Die Werktagsseite zeigt die Passionsgeschichte.
Der Flügelaltar aus Schweischer wurde von dem Meister Johann Stoß (Sohn von Veit Stoß) geschaffen und ist dem Hl. Martin geweiht. Drei der vier Flügel auf der Festtagsseite zeigen Szenen der Martinslegende, das Bild in der rechten oberen Ecke stellt die Messe des Hl. Georg dar. Die Werktagsseite zeigt die Passionsgeschichte in acht Bilder, die Tafelbilder des Mittelschreins sind mit Darstellungen der Evangelisten bemalt.
Unsere Orgeln
Die Orgel auf der Empore zählt vermutlich zur Erstausstattung der neuen Johanniskirche. Diese Orgel wurde 1927 von der Firma Sauer-Walcker aus Frankfurt/Oder gebaut. Eine Besonderheit ist der Freipfeifen-Prospekt. 1960 wurde das Instrument durch Otto Einschenk umdisponiert, 1981 aber teilweise wieder auf seinen ursprünglichen Zustand zurückgeführt. 2014 wurde die Orgel durch die Honigberger Orgelbauwerkstatt, geleitet von Barbara Dutli und Ferdinand Stemmer, restauriert und am 18. Mai 2104 von der Gemeinde festlich wieder eingeweiht. Somit stehen nun in der Johanniskirche zwei interessante Orgeln für Gottesdienste und Konzerte bereit.
Gesicherte Glocken
Außer der eigenen Glocke im Turm befinden sich in der Johanniskirche zwei weitere Glocken, die aus den Gemeinden Wassid (Veseud) und Großprobstdorf (Târnava) geborgen wurden. Die stark beschädigte Glocke aus der evangelischen Kirche in Wassid wurde 1999 nach Hermannstadt verbracht. Im Dorf verblieb eine zweite, größere Glocke, die heute noch von den rumänisch-orthodoxen Bewohnern als Wetterglocke verwendet wird. Die zweite in der Johanniskirche aufbewahrte Glocke stammt ursprünglich aus Großprobstdorf und ist die mittlere von drei Glocken. Sie musste ebenfalls wegen Beschädigung geborgen werden (2003). Gegossen wurde sie 1642 in Hermannstadt.
Mittelalterliches Taufbecken
Das Bronzetaufbecken in der Johanniskirche stammt aus Henndorf (Brădeni) bei Agnetheln (Agnita) und wurde nach 1440 vom Schäßburger Meister Jakobus geschaffen. Es ist 95 cm hoch und hat einen Durchmesser von 54 cm. Schnurlinien, Lilienkränze und Rebenblattgirlanden schmücken das kelchförmige Taufbecken. 1999 wurde es zu seiner Sicherstellung nach Hermannstadt überführt.
Das Gemälde “Herabsteigender Christus”
Die 1931 geborene Künstlerin Katharina Zipser-Hienz (KATH) schenkte dieses Christusbild der evangelischen Kirche im Jahr 2007.